Veni, Sancte Spiritus!
Die Pfingstsequenz Veni Sancte Spiritus ist eine lateinische Dichtung, an die erste Herabkunft des Heiligen Geistes erinnert und an die Gaben des Heiligen Geistes. Der Text wird Stephen Langton (um 1150-1228) zugeschrieben.
Ich habe nachgeschaut, welche Anregungen zu diesem wunderbaren, viel bedachten Text sich im Internet finden ließen. Dabei stief ich unter anderem auf einen Beitrag in der wikipedia. Hier findet sich außer der Übetragung von Heinrich Bone auch eine wörtliche Übersetzung von Martin Bachmaier, mit der man dem lateinischen Originaltext folgen kann; eine interessante Anregung für die Meditaiton, finde ich:
Der Text der Pfingstsequenz
Latein | Wörtliche Übersetzung (von Martin Bachmaier) |
Heinrich Bone 1847 |
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Veni, Sancte Spiritus, |
Komm, heiliger Geist, |
Komm, o Geist der Heiligkeit! |
Gebet um den Heiligen Geist für Eheleute
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.
Der Benediktiner P.Bernhard Sirch aus Achenkirch hat in seiner Predigt diese Verse auf die Ehe bezogen: Er fordert dazu auf, immer wieder zu prüfen, was erstarrt ist:
Diese Frage muss sich auch jeder Mensch stellen, der sich ganz Gott hingegeben hat. Wir sollen uns an unsere anfängliche Liebe erinnern, wo unser ganzer Kopf davon erfüllt war, wie ich dem Geliebten, der Geliebten eine Freude machen kann. Wie viel ist von dieser anfänglichen Liebe geblieben?"
P. Bernhard fordert auf, sich zu erinnern, wie schön und erfüllt die Zeit des Verliebtseins war. Das kann man auf den Ehepartner beziehen, aber auch auf die Begeisterung für Gott und den Glauben: Es geht um die Kraft, die dazu führt(e), dass einem nichts zu viel ist, was aus Freude von innen heraus um des anderen willen geschieht.
Es erinnert mich an Esra, der im Buch Nehemia (8,10) dem gläubigen Volk sagt: "Macht euch keine Sorgen, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke"
Die Freude am Herrn ist unsere Kraft!
Diese Erfahrung kann man bei jeglichem Engagement machen, das von gutem
Geist erfüllt ist, sei es in der partnerschaftlichen Liebe,
sei es beim Einsatz für den Glauben: Die
Gabe des Heiligen Geistes ist die Liebe. Sie gibt die Kraft, um die in
der Pfingstsequenz auch gebetet wird, wenn es heißt:
Wärme du, was kalt und hart, löse, was in sich
erstarrt, lenke, was den Weg verfehlt.
Gib dem Volk, das dir vertraut, das auf deine Hilfe baut, deine Gaben
zum Geleit.