Osterhase und Nikolaus - Warum versteckt der Osterhase Eier?
Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, was Ostern eigentlich mit Ei und Hase zu tun hat? Das hat mich interessiert und ich habe einmal nachgelesen. Hier einige interessante Fakten, die ich gefunden habe:
Bekanntlich ist das Ei ja ein Symbol für Leben, Fruchtbarkeit und Erneuerung, ähnlich wie der Hase. Doch zu den bemalten Eiern kam es vermutlich aus eher profanen und praktischen Gründen:
- Zur 40tägigen Fastenzeit durften früher keine Eier gegessen werden. Damit die in der Zwischenzeit anfallenden Eier nicht schlecht wurden, wurden sie haltbar gemacht: durch Kochen oder als Soleier. Damit man später die gekochten von den anderen Eiern gut unterscheiden konnte, gab man Pflanzenteile mit in das Kochwasser und färbte die Eier so.
- Außerdem galt der Gründonnerstag seit dem Mittelalter wohl als Zahlungs- und Zinstermin für Schulden. Die Schuldner zahlten hierbei oft mit Eiern und Hasen.
- Die Bezeichnung „Ostereier“ findet sich erstmals 1615 in Straßburg. In Mittel- und Westeuropa schätzte man seinerzeit besonders rot gefärbte Eier, weil man dieser Färbung Abwehr- bzw. Schutzkräfte zuschrieb.
Neben abergläubischen oder heidnischen Hintergründen gibt es durchaus auch einige christliche Bräuche rund um das Osterei und den Hasen:
- Spätestens seit dem 12. Jahrhundert wurden in der Ostermesse die Eier gesegnet (bzw. gab es eine Speisenweihe).
- In Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Symbol für Christus.
- Das Ei kann auch das Grab Jesu symbolisieren: Es ist hart wie ein Stein, wirkt tot, leblos und kalt, ähnlich wie der Fels des Grabes. Und doch kann das Ei Leben in sich bergen und so die Macht Gottes über den Tod darstellen.
- Und warum werden Ostereier eigentlich versteckt? Hier spielt wohl der Segen der Speisenweihe eine Rolle; denn im Mittelalter sprach man dem Segen eigene Heilkräfte zu. Daher vergrub mancher ein gesegnetes Ei oder dessen Schalen in seinem Acker, damit auch dieser Anteil an jenem Segen erhalte und es eine gute Ernte gebe.
- Schließlich gibt es eine interessante Parallele zur Nikolauslegende. Das Handeln des heiligen Nikolaus wurde auf das „Christkind” und später auf den säkularen „Weihnachtsmann” übertragen; ähnlich handelt auch der Osterhase: Geschenkt wird heimlich und unerkannt. Nie trifft man ihn bei der guten Tat an, bestenfalls sieht man „gerade noch etwas davonhuschen“.