On the Run

Barbara Honolds Theologie-Blog


26.06.2008

On the run



"On the Run!!" - mit diesen Worten, samt dynamisch und aktiv gesetztem Ausrufezeichen (!), macht die Bäckerei einer Tankstelle bei mir um die Ecke zur Zeit Werbung auf der Brötchentüte, welche nun vor mir liegt: Bei uns bekommt man das Essen "on the Run", ohne viel "Zeit zu verlieren".

Ich mache gerade meine Brötchenpause - und übersetze "On the Run!" scherzhaft mit: "auf der Flucht".

Im Rennen zu essen - wer mich kennt, weiß, wie furchtbar eine solche Vorstellung für mich ist. Das Rennen liegt mir ja schon sowieso nicht - wenn es nicht sein muss. Und - seien wir ehrlich - meistens muss es wirklich nicht sein, oder?

Ich renne nur sehr selten und höchst ungern - leidgeprüfte Schnelle, die schon einmal zügig mit mir irgendwohin gehen wollten, können es bestätigen. Wenn überhaupt, dann renne ich tatsächlich höchstens dann, wenn ich auf der Flucht bin: vor einem herannahenden Auto zum Beispiel oder dem drohenden Verpassen meiner Bahn.

Das war's dann aber auch schon. Bei all den anderen Gelegenheiten - zumal beim Essen, aber auch beim Gang zur Arbeit oder beim Einkauf - lasse ich den Dingen viel lieber die Zeit, die sie eben brauchen. Am Ende bin ich auch nicht besonders viel später am Ziel, als wenn ich die Dinge "on the Run" erledigt hätte..., bin aber dafür dann vielleicht eine Spur weniger abgehetzt - und habe möglicherweise auch meine Nachbarn noch gesehen (wirklich an-gesehen und gegrüßt), an denen ich andernfalls vorbeigerannt (ge-run-t?) wäre.

In diesem Sinne wünsche ich
fröhliches Gehen,
gelassenes Stehenbleiben
und - guten Appetit!